KAIRO IM FRÜHLING 2007
2,5
Jahre ist mein letzter Kairo- und Aegyptenbesuch her, diesmal ist es ausschliesslich
eine Woche Kairo. |
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Kairo pulsiert,
tobt, lärmt und lebt wie eh und je. Die Stadt ist seit meinem letzten
Besuch weder ruhiger noch langsamer geworden und ich bin froh darüber. Man hört
Gehupe, Geschrei, Gelächter.
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Ich sitze in
einem Taxi, und die Sicht aus dem Fenster gleicht der Betrachtung eines
Wimmelbuches für Kinder. Man sieht gleichzeitig 1001 Dinge. Schulmädchen
mit Kopftuch und trendy Outfit (XL-Sonnenbrille, breiter Gürtel über
der rosafarbenen Tunika, darunter Jeans) warten auf den Bus, alte Männer
gestikulieren wild. |
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Alle sind irgendwie in Bewegung, alle scheinen genau in diesem Moment zu leben und verleihen dadurch ihrem eigentlich banalen Tun einen Ausdruck, der Alltagshandlungen zu einer Performance werden lässt, die man auch gerne auf einer Bühne sehen würde. Der ganz normale Alltag in Kairo, für mich als Fremde ein faszinierendes Treiben. |
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Die Autos drängeln kreuz und quer, Hupen heisst „Achtung, jetzt komme ich“. Die Fahrenden rufen sich bei herunter gelassenen Scheiben Wegbeschreibungen zu, zwischen den fahrenden Autos stehen in winzigen Lücken Leute, alte Frauen, Männer in wehenden Gewändern, Kinder, die alle blitzschnell und geschickt von der einen zur anderen Strassenseite gelangen. Sie stoppen an den richtigen Stellen und gehen forsch weiter, wenn es passt. |
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Ja,
der Verkehr ist die Hölle. Eine Woche Feinstaubinhalation und ab
und zu schon ein bisschen Angst, ob man denn nun wirklich lebendig auf
der anderen Strassenseite ankommt. Hey, wer braucht Bungeejumping
oder Fallschirmsprung, wenn man auch umsonst in Kairo über die Strasse
rennen kann? Regeln gibt es wenige, viele fahren ohne Führerschein (man kann ihn je nach Solvenz käuflich erwerben). Bei Ampeln gilt folgende Regel: bei grün MUSS man, bei rot DARF man fahren. Kein Auto ohne Beulen. Bei manchen Taxis bin ich erstaunt, dass sie nicht ganz auseinander fallen. Die Verkehrstotenrate in Aegypten ist eine der höchsten weltweit. Dass nicht alle Aegypterinnen und Aegypter dauernd angefahren werden, hat einen Grund: sie beobachten ganz genau. Diese Gabe ist nicht nur im Strassenverkehr sinnvoll, auch im sozialen Bereich sind sie uns damit um Schritte voraus, Das ist meine Empfindung, wenn ich den Umgang der Menschen untereinander beobachte. |
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Ich ziehe fast jeden Tag nach den Tanzstunden alleine los. Ich fühle mich zu jeder Zeit sicher
und aufgehoben, respektvoll und zuvorkommend behandelt. Die Leute, mit
denen ich Kontakt habe, geben sich interessiert, aber nie aufdringlich. Nachfolgend ein paar Bilder von Sehenswürdigkeiten... |
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Der Khan El Khalili und seine Waren
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Die goldene Rezeption des Mena House |
Das Mena House von aussen |
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Mohammed Ali Moschee
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Sultan Hassan Moschee
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...und natürlich die Pyramiden mit Sphinx
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Die wunderschöne Derwisch-Show
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Amira
El Kattan, die Designerin |
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Zuerst eine herzliche Begrüssung
und freudiges Wiedersehen mit Amira und einigen ihrer Angestellten, gefolgt von einer zweistündigen Diskussion, was denn nun genau
geschneidert werden soll. Stoffe werden gesichtet, Strasssteine und Pailletten
ausgewählt, Amira steckt Röcke an mir ab, Fatma nimmt meine
Masse, alles inklusive meiner Wünsche wird in ein grosses Heft gekritzelt,
dazu werden Stoffmuster geheftet. Ich bin total erschöpft. |
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Als ich am Sonntag
ins Atelier komme,
ist Amira ganz aufgekratzt und eröffnet, alle drei Kostüme seien
nun doch fast fertig. Je nachdem, wie viel noch geändert und angepasst
werden müsste, könnte ich sie doch gleich mit nach Hause nehmen.
Letzten Endes bleiben drei wunderschöne Kostüme, die mir buchstäblich auf den Leib geschneidert wurden. Fotos dazu hier. |
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Ashraf seriös... |
...und in Blödelstimmung |
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Spannend, wir absolvieren unser erstes Training im Tanzraum der bekannten Tänzerin Randa Kamel. Am ersten Tag kommen wir dort etwas ratlos an. Ein winziger Raum in einem Keller, unebener Boden, schlechte Luft, ein Spiegel, in dem man nicht viel sieht, dafür ganz viele grosse Lautsprecherboxen... Foto:Andrea Baumann
Ich bin positiv überrascht
von Ashrafs Unterricht, speziell davon, wie genau und gut er Bewegungen
erklärt (bei orientalischen Dozenten keine Selbstverständlichkeit,
herrscht doch bei vielen die „ich-mach`-was-vor-und-ihr-macht-es-nach-Didaktik“). |
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Kleiner Kostümbasar am Festival |
Sahar Okasha Kostüme |
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Am
letzten Abend in Kairo lädt uns Magdy
El Leisy an den Abschlussabend des Nile
Festivals ein. |
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Party
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Tito... |
...in Action |
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Nana |
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Fatimas Kostümwahl und ihr Makeup finde ich zwar so grauenvoll, dass ich mich nicht wirklich auf ihren Tanz konzentrieren kann. Bei allen drei Tänzerinnen kann man einige Dina-Elemente ausmachen, sie wird scheinbar immer noch gerne kopiert. Bei Hanady fällt dies vor allem beim Gesichtsausdruck auf. |
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Fatima |
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Hanady |
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Ein marokanischer Tänzer vergnügt sich mit Magdy El Leisy |
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Text & Fotos: Erini |